Borreliose: Sommerzeit – Zeckenalarm
Zecken gab es schon immer und wird es auch immer geben. Weil sie gefährliche Krankheiten wie Hirnhautentzündung (FrühSommerMeningoEncephalitis, FSME), eine Viruserkrankung, oder Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, übertragen können, sollten Sie wissen, wie Sie in der „Zeckensaison“ mit den Spinnentieren umgehen. Die „Zeckensaison“ ist eigentlich keine Saison sondern Temperatursache. Zecken sind ab ca. +8°C aktiv.
Gut zu wissen:
- Eine FSME lässt sich nur symptomatisch behandeln und endet nicht selten mit Hirnschäden bzw. dem Tod. Daher wurde ein Impfstoff entwickelt.
- Die Borreliose lässt sich hingegen bis zu einem gewissen Stadium oft problemlos erfolgreich mit Antibiotika (Mediamente gegen bakterielle Infekte) therapieren.
Borreliose:
Zecken, die Borreliose übertragen, sind nicht auf Risikogebiete begrenzt – es gibt sie also überall.
Wie lange die Zecke für die Übertragung der Borrelien benötigt ist nicht ganz geklärt, die Angaben variieren zwischen wenigen Sekunden und 48 Stunden.
Bitte verfallen Sie nicht in Panik, wenn Sie eine Zecke nicht sofort oder komplett entfernen können oder sie nicht sofort entdeckt haben.
Eventuell werden die Bakterien durch das unsachgemäße Entfernen der Zecke, (z. B. durch Quetschen) übertragen. Daher sollten Zecken wenn möglich immer fachmännisch entfernt werden und die Bissstelle danach desinfiziert werden. In den folgenden zwei Wochen danach sollte man sehr aufmerksam die Haut um die Bissstelle beobachten und zusätzlich den Gesundheitszustand beobachten, ob sich Borreliose-Symptome ausbilden. Jede verdächtige Hautrötung, die sich meist ringförmig vergrößert oder auch wenn sie wie ein Insektenstich aussieht, sollte von einem Arzt untersucht werden.
Ein Bluttest kann ebenfalls weiterhelfen, ob eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden muss. Gegen Borreliose gibt es bislang keinen Impfstoff jedoch Medikamente! Schützen Sie sich mit Vorsichtsmaßnahmen wie zeckenabweisenden Mitteln oder langen Hosen und Oberteilen im Wald und auf Wiesen.
FSME – gegen FSME kann an sich mit einer Impfung schützen:
Nicht jeder Zeckenbiss muss zwangsläufig eine FSME verursachen. Das Risiko einer infizierten Personen, eine FSME zu entwickeln, liegt bei ca. 30%.
Kommt es aber zu dieser Erkrankung, so kann diese in verschieden Stadien mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Erste Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber, ein schlechter, grippeähnlicher Allgemeinzustand relativ kurz nach der Übertragung bis 20 Tage später. Es kann dann etwa 7 Tage später zu einem erneuten Krankheitsschub mit hohem Fieber sowie stärksten Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteifigkeit kommen.
Eine besondere Bedeutung bei der Diagnosestellung von FSME haben Laboruntersuchungen, und sollten in jedem Fall auch schon bei einem geringfügigen Verdacht durchgeführt werden.
Bekannte Risikogebiete für die FSME in Hessen:
- der Odenwald
- die Bergstraße
- der Landkreis Darmstadt-Dieburg
- der Kreis Marburg-Biedenkopf
Bad Camberg, Idstein und Umgebung zählen somit also nicht dazu!
Dr. med. Carola Baisse